03. Tag von Schabatz nach Vorstadt

Das süße Prasseln des Regens verwandelte sich in kürzester Zeit in ein infernalisches Trommelfeuer, das unser Zelt unter Beschuss nahm – es schüttete wie aus Eimern. Nun, es dauerte ganze fünf Minuten, bis wir wieder Wasser im Zelt hatten. So war dies erneut eine Nacht in tropisch feuchtem Klima, allein die Isomatte, ragte wie eine keine Inseln aus dem See. Um 03:00 Uhr nachts ging auch diese Insel unter, aber da war es auch schon egal. Wir müssen wirklich erbärmlich ausgesehen haben, denn am Morgen kam ein Bauer an unserem Zelt vorbei und schenkte uns eine große Melone. Der Vorteil südlicher Regionen ist einfach, dass am nächsten Tag wieder die Sonne scheint. So packten wir unser nasses Equipment frühzeitig zusammen und fuhren nach (Schabatz) Šabac, das an der Save liegt, weiter. Der fehlende Schlaf machte sich doch tagsüber bemerkbar, so bummelten wir heute im 10-Kilometer-Rhythmus von Ortschaft zu Ortschaft. Die Temperatur kletterte am Nachmittag wieder auf 38°. Um 15:00 Uhr beschlossen wir unser nasses Equipment zu trocknen. An der Straßenkreuzung in Budjanovci war die Wäscheleine schnell gespannt und wenig später flatterten unsre Stücke im Wind, natürlich unter ständiger Beobachtung der Dorfbewohner. Eigentlich hätten wir eine halbe Stunde später weiterfahren können, aber durch die Reparatur des vorderen Gepäckträgers verzögerte sich die Weiterfahrt um fast eine Stunde. So erreichten wir erst um 20:00 Uhr die Belgrader Vorstadt und fanden auch auf Anhieb eine stattliche Bleibe: Hoch über der Donau, mit Blick auf Belgrad, lud uns eine klassizistische Bauruine für diese Nacht ein.





















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