Was für ein krasser Unterschied zur letzten Nacht: Gestern lagen wir in einer Feldfuhre und diese Nacht schliefen wir in einem feudalen Rohbau. Damit ihr euch ein Bild von unserer „Hausbesetzung“ machen könnt, habe ich heute morgen noch ein paar Bilder gemacht. Allerdings will ich bei aller Schönheit auch nicht die Nachteile des Nachtquartiers verschweigen: Wir hatten gestern Abend um 08:00 Uhr immer noch 30°, entsprechend warm war der Betonboden des Rohbaus. Im Zelt staute sich zudem die Hitze und ich fand erst mit der Morgenkühle um 03:00 Uhr meine Ruhe. Dieter allerdings war schon nach einer halben Stunde im Reich der Träume. Wie müde muss man sein, dass man bei dieser Hitze schlafen kann.
Den heutigen Tag hatten wir für die Schönheiten Belgrads reserviert. Belgrad, die „weiße Stadt“, ist eine Stadt mit Ecken und Kanten, Licht und Schatten wechselten in ständigem Rhythmus. Die Stadt ist im Aufbruch, sich zu schmücken, allenthalben wird gebaut und saniert. Beeindruckt hat uns die gelassene Stimmung der Belgrader. Nach einer Stärkung auf einem schwimmenenden Restaurant, das an der Save verankert war, haben wir uns um 16:00 Uhr von der Stadt verabschiedet und sind durch den vorstädtischen Verkehr Richtung Westen weitergefahren. Die Fahrradwege – wenn es denn welche gibt – enden mitunter abrupt und dann hieß es hinaus auf die Straße. Mitunter sorgte auch unsere kreative Interpretation der „Lichtzeichenanlage“ für manche Irritation, die sich häufig in einem heftigem Hupkonzept entlud.
Aber schließlich hat uns der kräftige Rückenwind aus der Stadt hinausgetragen. In den Weiten des fruchtbaren Umlands fanden wir schließlich einen geeigneten Feldweg für unser Nachtquartier.