Natürlich wäre die Checkfahrt etwas überzogen, wollte ich nur neue Software testen. Nachdem sich Dieter entschlossen hat, seinen alten Drahtesel in „Rente“ zu schicken, wollen wir auf einer kleinen Rundreise durch den Thüringer Wald eigentlich das neue Gefährt des alten Gefährten Rad auf Herz und Nieren prüfen.
Nach dreißig Kilometern brauchte nicht das Fahrrad den ersten Boxenstopp, sondern – wie nicht anders zu erwarten – die „Pedaleure“. Da wir in Tettau aus Insiderkreisen eine gute Metzgerei kennen, bot sich hier auch die erste Stärkung an. Eberhards Leberwurst half mir dann auch über die höchste Stelle (780 m NN) unserer heutigen Etappe und zwei weiteren steilen Anstiegen hinweg.
Von der Saalfelder Höhe ging es dann 5 km lang (mit einem Gefälle von bis zu 10 %) nach Saalfeld hinab, wobei uns in Arnsgereuth ein Warnschild vorsorglich darauf hinwies, unsere Bremsen zu überprüfen. Tatsächlich haben wir unsere Bremsen aber erst am unteren Auslauf der Abfahrt „gecheckt“ – es ist immer wieder erstaunlich wie schnell sich Höhenmeter vernichten lassen. Die Eindrücke dieser rasanten Abfahrt haben wir in Saalfeld bei Eis und Kaffee gekühlt.
Danach ging es immer der Saale entlang weiter… Es dauerte eine Weile bis wir endlich bemerkten, dass wir nicht mehr der Saale, sondern der Schwarza folgten, ein glatter Umweg von 12 km – aber dafür kennen wir jetzt Bad Blankenstein.
Über Kahla erreichten wir am Abend schließlich Jena. So chaotisch die Fahrt in diese Stadt mit dem Auto ist, so entspannt ist die Annäherung mit dem Rad.
In der quirligen Wagnergasse können wir euch einen guten Italiener empfehlen, bei dem wir auch den Beginn der Spiels Niederlande gegen Spanien sahen. Leider zwang uns die Suche nach einem Nachtquartier bereits um 21:15 Uhr zum Aufbruch. In einer steilen Kehre einer Forststraße fanden wir schließlich in einem Buchenwald unseren Schlafplatz.