Heute hat es die ganze Nacht geregnet und empfindlich abgekühlt, die Tiefsttemperatur lag bei nur 11 Grad. Zum Glück zog das Tiefdruckgebiet hauptsächlich in der Nacht durch, aber dennoch mussten wir bis 9:30 Uhr wegen des Regens das Zelt hüten, dann war das Schlimmste überstanden. So tranken wir heute relativ spät unseren Morgenkaffee in Leeuwarden und trockneten unser Equipment in den Regenpausen, was aber nicht immer zuverlässig gelang. Auch wenn diese Stadt am Morgen etwas verschlafen wirkte, gefielen uns die malerischen Grachten und pittoresken Häuschen. Die heftigen Regenschauer erschwerten unser Vorankommen und zwangen uns, einige Pausen einzulegen, die längste kurz vor Harlingen, wo wir in einem MacDonald fast zwei Stunden ausharrten. Unsere optimistische Wetterprognose – „Es hat aufgehört!“ – wurde nach nur 500 Metern bestraft und wir mussten wieder Schutz unter einer Brücke suchen. Mit Harlingen änderten wir unsere Fahrtrichtung gen Süden zum Ijsseldamm. Grundsätzlich kann man den Ijsseldamm mit dem Fahrrad befahren, aber aufgrund von Bauarbeiten ist er momentan gesperrt. Deswegen verkehrt ab Kornwerdersand ein Busshuttle, der letzte Bus fuhr um 18:45 Uhr, für uns leider 15 Minuten zu früh. Notgedrungen übernachten wir auf dem Damm im Schutze des „Wadden Centre“, das den westlichen Beginn des Naturerbes Wattenmeer markiert.