Heute morgen sind um 9 Uhr gestartet und dem Fluss Dravaija weiter gefolgt. Gestern habe ich ein bisschen Susi gespielt (wer es nicht weiß, Susi heißt die Dame meines Auto-Navi-Systems) und eine Routenneuberechnung vorgenommen. Gestern gab Dieter nämlich eine neue Zielvorgabe: Ljubljana mit möglichst wenig Höhenmetern. Also habe ich Flusstäler und schließlich die Eisenbahnverbindung nach Ljubljana als Route gewählt. Soweit zur Theorie. Die Praxis sah dann so aus. Den Verlauf der Flusstäler zu folgen war noch eine gute Idee (sehr schön und relativ flach), die Eisenbahnverbindung folgte wohl dem Tal, nur die Straße nicht. Kurze, giftige Rampen von 500 bis 1000 m Länge bei 14 bis 20 % Steigung und damit mit 25 kg Gepäck gerade an der Grenze des Fahrbaren, das ergab dann auf eine Strecke von ca. 17 km ungefähr 800 Höhenmeter. Ganz zu schweigen vom letzten Pass, der über 3 km mit einer Steigung von 10 % zu fahren war. Aber von nun an ging’s bergab. Durch enge Schluchten, in rasanter Abfahrt hörte Dieter wohlvertraute Klänge. Ja, es gibt sie, die Steigerung zu Angern. Überzeugt euch selbst (Volksfest in Jurkloster).
Unser Nachtquartier haben wir am Zusammenfluss zweier Gebirgsbäche unter einer Eisenbahnbrücke aufgeschlagen. Das Bad im Bach war erfrischend, aber bestimmt nicht jedermanns Sache.
PS: Ich wurde zum Diktat gebeten und musste folgende Anmerkung Dieters tippen:
ZITAT
„Zunächst möchte ich meinem Freund und Radpartner Uli ein großes Lob aussprechen. Die Harmonie und Toleranz, die zwischen uns herrscht, ist sicher nur noch im Paradies zu übertreffen. Und wenn Uli als Ehepartner genauso ist, hat Diana das große Los gezogen. Nachdem ich jetzt zwei Wochen mit der Rache Montezumas leben muss und natürlich auch aufgrund meiner nicht mehr ganz so jugendlichen Jahre, bin ich nach jeder Tagesetappe richtig platt. Wenn ich mich ein bisschen erholt habe und wieder zu mir komme, hat Uli schon das meiste erledigt. Ganz nebenbei ist er noch ein ganz toller Radmechaniker. Trotzdem er mein ganzes Gepäck schleppt, ist er immer noch schneller als ich.“