Nach Wertheim waren es, bedingt durch die Mainschleife, doch noch acht Kilometer, die wir früh am Morgen zurücklegten. In der Bäckerei „Göpfert“ gab’s ein ordentliches Frühstück, bevor wir uns auf den Weg nach Marktheidenfeld machten. Dort kauften wir unser Essen für unser Picknick in Rothenfels. In Lohr, in der ersten Eisdiele am Platze, begingen wir einen taktischen Tischfehler: Wir saßen zu zweit am Tisch, als eine Dame fragte, ob hier noch frei wäre. Höflich wie Dieter ist, sagte er selbstverständlich zu. Was er nicht wissen konnte: Die liebe Dame hatte noch weitere vier!!! Damen im Schlepptau. Zum Glück waren wir mit unseren Getränken schon fast fertig und räumten freiwillig das Feld. Die Wildgänsean an unserem letzten Schlafplatz schnatterten bei jedem Nachtflug lauthals – aber die Damen übertrafen dieses Geschnatter um ein Vielfaches. In Rothenfels kalkulierten wir auch unsere Route neu, weil Dieter am Montag wieder arbeiten muss. Da das Maindreieck fast 200 km Wegstrecke mehr bedeutet, beschlossen wir dem Radweg über Werneck nach Schweinfurt zu folgen. In Wernfeld verließen wir den Main, natürlich ohne vorherige Rast, im Glauben die nächste Wirtschaft kommt bald. Aber das war ein Trugschluss. Ein Radfahrer, den wir in Eußenheim trafen, fragte ich nach einer Gaststätte, „Nach der Brücke rechts!“, war die Antwort. Wir fuhren also dort hin, alle Rolläden verschlossen, ich fragte noch mal vorsichtshalber eine Frau, die vor ihrem Haus saß, ob die Wirtschaft geöffnet sei. „Ja, nach 18:00 Uhr!“, war die Antwort. Also hinein, wir die einzigen Gäste, dann kam noch unsere Radfahrer und eine Familie. Und dann saßen wir, eine Weinschorle und noch eine und dann noch eine und ein paar Bratwürste und es wurde Nacht. Und schließlich kam auch noch die Frau des Radfahrers, die sich Sorgen umm ihren Mann machte. Ziemlich betütelt fanden wir kurz vor Stetten eine Burgruine und beschlossen im Schutze des alten Gemäuers zu übernachten.