Wer noch nie den Jenaer Staatsforst besucht hat, dem sei der Besuch hiermit angeraten. Wir jedenfalls haben uns in dem weitläufigen Areal mit knackigen Steigungen verfranzt und fanden erst mit Hilfe des Försters wieder den richtigen Weg.
Dieser führte uns über Vollradisroda (allein der Namen des Weilers entschädigte schon für die Strapazen) schließlich nach Weimar. Weimar konnte mir auch bei meinem zweiten Besuch nicht gefallen, wenn schon die Thüringer Bratwürste in chinesisch und japanisch feilgeboten werden – was wohl Goethe dazu sagen würde… Deswegen sind wir auch nach kurzer Rast in Richtung Erfurt aufgebrochen.
Der Wetterbericht meldete für heute eine 50 %ige Regenwahrscheinlichkeit. Mir kommt es immer so vor, als ob bei diesen Wetterlagen das unangenehme Wetter eher eintrifft. Und so erwischte uns kurz vor Hopfgarten der Regen. In einer Eisenbahnunterführung haben wir beharrlich auf die anderen 50 % der vorhergesagten Wahrscheinlichkeit gewartet.
Hin und wieder unterbrach ein vorbeifahrendes Auto das Plätschern des Regens. Das raue Kopfsteinpflaster erzeugte eine eigentümliche Melodie, die an den Wänden des Tunnels widerhallte. Bereits von weitem konnte man an der Melodie den Fahrstil des Fahrers abschätzen – mal rasant, mal eher bedächtig. Auf welche Ideen man kommt, wenn man seine Zeit im Eisenbahntunnel verbringt…
Einschub:
Am 21.06.2014 habe ich mit Eisi über unsere Tour gesprochen – und was erfahre ich: Hopfgarten ist Eisis Heimatort. Ja auch den besagten Eisenbahntunnel kannte sie natürlich.
Und zu welchen Ideen hat der Tunnel Eisi inspiriert? Schneckensammeln, ja Schneckensammeln!
Was für eine Stadt – Erfurt. Vielleicht lag’s am Krämerbrückenfest, aber ich glaube diese Stadt hat auch sonst Esprit. Bei den vielen Besuchern gestaltetet es sich schwierig, das Fahrrad in den Menschenmassen über die Fußgängerzone zu schieben. Nicht verschweigen will ich euch den gigantischen Eisbecher, den sich Dieter zur Feier des Tages genehmigte.
Am Abend machten wir uns zwischen zwei Regenpausen auf die Weiterreise. Es gelang uns aber nicht lange, die Zeit zwischen den Regenpausen für das Weiterkommen zu nutzen. So beschlossen wir beim nächsten Regenschauer die heutige Etappe in der Nähe von Mörisburg zu beenden.