28. Tag: Hangout in Assenowgrad

Tja, man kann nicht alles haben. Entweder das nächtliche Leben von Plovdiv genießen und dafür einen schlechten Schlafplatz in Kauf nehmen oder umgekehrt. Wir entschlossen uns gestern für das Erstere, dafür wurden wir am Abend von einer Armada von Steckmücken empfangen, im Zelt herrschte drückende Schwüle, nachts um 01:00 Uhr hatten wir noch 18 ° C Außentemperatur und der Boden bot reichlich Unebenheiten – ich glaube, das war unser schlechtester Schlafplatz. Zudem passierte mir gestern Nacht noch ein Fauxpas: Anstatt den Zivilflugplatz anzusteuern, peilte ich den Militärflugplatz an. So kam es, dass wir an einer Straßenkneipe unseren morgendlichen Stopp einlegten, an der viele Fernfahrer hielten. Eigentlich ein gutes Zeichen, wären da nicht so komisch rot gestrichene Wände gewesen. Ohne auf das „Dienstleistungsportfolio“ dieses Establishment zurückzugreifen sind wir weitergefahren und haben uns eine seriösere Kneipe gesucht. Danach ging’s kreuz und quer durch’s Land, bis wir endlich den Flugplatz von Plovdiv erreichten. Vorsichtshalber fragen wir am Flughafen nach unseren Verpackungen, die wir hier vor vier Wochen deponiert hatten. Offensichtlich gibt’s die Kartons noch, morgen wissen wir’s definitiv. Nach kurzer Beratung beschlossen wir unsere Reise in Assenowgrad, dass nur 10 Kilometer entfernt liegt, ausklingen zu lassen. In der schönen Stadt schlenderten wir von Kneipe zu Kneipe, aßen nochmals reichlich zu Abend und plünderten die Reisekasse fast vollständig. Am Abend fuhren wir zum Flughafen zurück und das freundliche Personal erlaubte uns, im Terminal zu schlafen. So kommt es, dass ich jetzt in der Abfertigunghalle sitze und den Blog schreibe. Noch was für die Statistik: am Flughafen gibt es genau zwei Reisende, vier Polizisten, zwei Putzfrauen, drei Securities, zwei Damen am Infoschalter und noch drei weitere Personen, deren Funktion mir aber nicht offensichtlich ist – kein schlechtes Verhältnis für so wenig Passagiere. So nun kann ich gleich meinen Blog korrigieren: Während ich schreibe, kam die freundliche Dame vom Infoschalter und fragte, ob ich unsere Kartons schon jetzt haben wolle – gesagt, getan. Damit steht unserem Heimflug nichts mehr im Wege.













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