Noch etwas zu Land und Leuten: Wir sind Holstein von Ost nach West durchfahren und mussten feststellen, dass je weiter wir westwärts kamen, desto unfreundlicher die Bewohner wurden. Ganz schlimm war’s in Glückstadt, als ein junger Autofahrer, nichtdeutscher Wurzeln, provokativ knapp und schnell an uns vorübervor. Ich hob mahnend die Hand, worauf er anhielt und meinte uns die „Welt erklären zu müssen“. Aber da hatte er die Rechnung ohne Dieter gemacht, denn als nach einem kleinen Wortgefecht Dieter mit der Polizei drohte, wurde er kleinlaut und zog von dannen. Sonst aber waren die Ostholsteiner immer hilfsbereit, aufgeschlossen und freundlich. Nachdem gestern das Wetter ganz passabel war, fielen heute aus der dichten Bewölkung ab und zu einige Tropfen hernieder. Das war zu verschmerzen, aber der stramme Gegenwind rang uns wieder einiges an Kraft ab. Deshalb nutzen wir jede größere Ortschaft für eine kleine Stärkungspause und erreichten schließlich am Nachmittag Cuxhaven. Gleichwohl mein Navi zeigte, dass wir den Ortskern erreicht hatten, fragten wir dennoch vorsichtshalber eine ältere Frau, ob wir auch wirklich im Zentrum seien, da die ganze Stadt wie ausgestorben wirkte. Sie bejate unsere Frage und meinte, dass die Cuxhavener um diese Zeit alle am Strand seien. Mit Cuxhaven hatten wir auch den westlichsten Punkt des Tages erreicht und fuhren gegen Süden Richtung Bremerhaven weiter. Der Wind blies uns nun in den Rücken und schob uns entlang des Deiches förmlich voran. In Dorum- Neufeld beschlossen wir die Tagesetappe zu beenden, weil sich am Horizont schon die Silhouette der Kräne des Bremerhavener Hafens zeigten.