14. Tag – Paris Est (Joinville Le Pont)

———- Ruhetag ——- Da Dieter einen Ruhetag einlegen wollte, werden wir in Joinville noch eine weitere Nacht campieren: Das heißt, Wäsche machen, die Fahrräder checken und kleinere Schäden reparieren, dem Körper etwas Zeit zur Regeneration geben und last but not least die Seele etwas baumeln lassen. Natürlich haben wir für euch auch die Vorstadt erkundet. Die Topografie der Stadt ist etwas eigenartig: entlang der Hauptstraße finden sich alle Geschäfte, rechts und links davon reihen sich die Häuser dergestalt, dass man meint, man befände sich in einer ländlichen Kleinstadt. In Joinville wohnt der französische Bürger, mittleres Einkommen und mittleres Alter, die Preise der Immobilien beginnen so ab 200 000 Euro. Weil ich heute ein wenig mehr Zeit zum Schreiben habe, will ich noch Folgendes zu unserer Fahrt entlang der Seine ergänzen: Bis ca. 60 Kilometer vor Paris wohnten vornehmlich ältere Menschen in gediegenem Ambiente und schönster Lage an der Seine. Dies änderte sich etwa ab Melun schlagartig, wo vor allem afrikanisch- und arabischstämmige Franzosen zu sehen waren. Diese Vorstädte waren keine Gegend in der wir uns besonders wohl fühlten. Auch fanden wir einige Indizien, die uns zur Vorsicht mahnten: Als wir z. B. in Villeneuve-Saint-Georges im dortigen Lidl unser obligatorisches Baguette kauften (für den Boulanger waren wir wieder einmal zu spät dran), sahen wir ein altes Damenrad, dass durch zwei riesige Kettenschlösser gesichert war. Daher zog es Dieter vor, die Fahrräder zu bewachen, während ich einkaufen ging. Wenig später allerdings stand Dieter neben mir. Auf meine besorgte Frage nach den Fahrräder hatte er eine überzeugende Lösung parat: Er hatte einfach das Securitypersonal, welches wir vorher nicht wahrgenommen hatten, mit der Aufsicht unseres Equipments betraut.