Ohne es zu wissen, wandelten wir gestern auf den Spuren des Heiligen Paulus‘. Die Straße Shën Palis, der wir folgten, heißt übersetzt „Heiliger Paulus“ und führte uns zu dem wunderschönen Strand. Heute hatte ich ein wenig Zeit, die kleine Halbinsel zu erkunden. Die Spitze ist militärisches Sperrgebiet, auf der nördlichen, breiteren Seite, die auch wir nutzen, liegt ein kleiner Hafen, mit einheimischen Fischerbooten und einer halbfertigen Pension. Der Besitzer ist Fischer und wir vermuten, dass je nach Einkommenslage am Haus weiter gebaut wird. Ich hatte gestern Abend die Fischer gefragt, ob wir hier schlafen könnten, worauf sie meinten „Senza Problema“. Dafür wird unser Nachtruhe hin und wieder gestört, weil die ersten Fischer bereits um 03:00 Uhr ihr Handwerk verrichteten. Die zweite Kolonne kam um 06:00 Uhr, sie fuhren mit ihrem Auto bis vor unser Zelt, sortieren ihre Ausrüstung und waren nach einer Stunde auf See wieder zurück. Ihre Ausbeute allerdings war nicht reichlich: einige kleinere Fische und Krebse. Auf dem Bergrücken, der die Halbinsel in einen nördlichen und südlichen Teil dividiert, liegt ein Restaurant. Hier hat man einen schönen Blick auf das Meer, das die nur 300 Meter breite Halbinsel umgibt. Die südliche Seite ist touristisch besser erschlossen, für uns aber schlecht zugänglich, weil eine Anfahrt nur über den ca. 20 m hohen, steilen Bergrücken möglich ist. Heute haben wir in der Pension zu Abend frischen Fisch gegessen, Dieter hat drei Fische, ich zwei geschafft – sehr lecker. Wir haben beschlossen morgen noch einen Ruhetag anzuhängen, damit Dieter wieder zu Kräften kommt.