25. Tag (23.08.2010)

Gestern haben wir noch eine Session gefeiert. Wir haben in Jesolo in einem indischen Geschäft neue Räucherstäbchen besorgt (15 Euro die Packung, ich glaube den Wucherpreis können nur Raucher verstehen), dazu Dieters Chakra Dhyana (Meditationsmusik) von meinem Handy – das wirkt. Sämtliche Stechmücken waren sofort benommen, ich hatte leichte Kopfschmerzen, allein Dieter war in seinem Element. Dazu die Lichter von Venedig, der Fast-Vollmond über uns, die Stille, nur hin und wieder vom Gekreische der Seemöven unterbrochen – das verstehen nur Romantiker.

Der Schlaf wollte sich aber nicht einstellen, weil der Asphalt wie eine Fußbodenheizung wirkte, die man auch bei 30 Grad um 22 Uhr Abend nicht abstellen kann. So herrschte im Zelt ein subtropisch-feuchtes Klima, das jeden Schlaf verhinderte. Am Morgen sind wir von den ankommenden Fähren schon frühzeitig geweckt worden und ohne Frühstück um 6.45 losgefahren.

Die erste Pause haben wir auf dem Festland in Marghera gemacht. Das eine Bild zeigt Dieter in gewohnter Meditationshaltung (das Schild SILENZIO habe ich auf Anraten Karos auch auf den Tisch gestellt) nur zeigt das zweite Foto, wem die Aufmerksamkeit wirklich galt: Es war die junge Frau im weißen Kleid.

Nach der längeren Pause sind wir dann um 11.30 Uhr weitergefahren, schließlich will man ja die Mittagshitze auskosten. Das Thermometer zeigte 34 Grad Lufttemperatur und 42 Grad in der Sonne an. Bei dem Hotel Villa Goetzen (vielleicht kennt der eine oder andere das Hotel) haben wir unsere 2000 km in einem öffentlichen Springbrunnen gefeiert. Wegen der großen Hitze mussten wir kurz vor Padua die nächste Pause einlegen. Unseren schattigen Ruheplatz findet man, wenn man nach ca. 4 km der Tangenziale Padova (Stadtautobahn) die erste Ausfahrt nimmt.

Um 16 Uhr sind wir dann in Padova eingefahren und haben die Stadt besichtigt, will heißen, Dieter hat in allen möglichen Geschäften nach Hosen geschaut. Da aber kein Geschäft eine Hose seiner Vorstellung führte, werden wir den Einkauf auf später verschieben müssen. Und weil wir schon in den Geschäften waren und allenthalben das Wort „Skonti“ angeschrieben stand, haben wir auch gleich vier Hemden gekauft (Schnäppchen jagen, das haben wir von unseren Frauen gelernt). Um 19.30 haben wir die Stadt verlassen (mein Bicycle-Roadtrain ist wieder um 1,5 kg schwerer geworden) und uns auf die Suche eines Nachtquartiers gemacht. Dieses haben wir schließlich um 21 Uhr in der Via Balla, mitten in der Poebene gefunden.