25 Tag: Erholung in Shëngjin

Nachdem wir heute einen Ruhetag einlegten, hatte ich ein bisschen Zeit, die Lagune zu erkunden. Ihr Entstehen verdankt sie dem Kräftemessen des Flusses Drin und dem Meer. Die durchschnittliche Höhe der Sedimentablagerungen ist nur 0.5 m über NN, mal gewinnt das Meer und spült das Land weg, mal gewinnt der Fluss und schwemmt neues Land an. In der letzten Zeit allerdings, so erzählten mir Einheimische, gewinnt das Meer immer mehr die Oberhand und trug allein im letzten Jahr 12 m des schönen Sandstrandes ab. Am Nachmittag entlud sich die labile Wetterlage erneut in einem Gewitter, das aber verglichen mit dem Gestrigen, harmlos war. Wir aber bauten trotzdem vorsorglich unser Zelt am Strand ab und suchten vorübergehend Schutz in einer schönen Bar. Da wir sowieso alles am Fahrrad hatten, beschlossen wir am Abend nach Shëngijn, eine künstliche und an Scheußlichkeit kaum zu überbietende Betonbettenburg, zu fahren. Dieser architektonischen Meisterleistung statteten wir nur deshalb einen Besuch ab, weil wir Hunger hatten und ein Restaurant suchten. Im Bereich des alten Siedlungskerns wurden wir fündig und mit einem ausgezeichneten Essen belohnt. Zur Beruhigung des Magens von Dieter tranken wir als Digestif einen Raki, mal schauen, ob er Wirkung zeigt. Bei mir wirkte er insofern, dass ich auf der Heimfahrt meinen rechten Schlappen während der Fahrt verlor. Peinlich war dies insbesondere deshalb, da dies genau vor den Füßen eines Polizisten passierte. Dieser regelte den Verkehr und gewährte dem Gegenverkehr Vorfahrt. Beim Anfahren passierte mir dann das Malheur. Unser Zelt bauten wir an der gestrigen Stelle wieder auf und legten uns dann zu Bett.

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