32. Tag – von Paderborn nach Kronach

Die Nacht über war es trocken, aber pünktlich zum Aufstehen setzte starker Regen ein. Diesmal konnten wir das schlechte Wetter nicht aussitzen, da unser Zug bereits um 11:53 Uhr in Paderborn losfuhr. So sind wir bei strömendem Regen und kühlen 14° in die Innenstadt Paderborns gefahren, haben noch einen Kaffee getrunken und uns dann zum Bahnhof aufgemacht. Da ich diesmal eine Zugverbindung – Paderborn, Göttingen, Bebra, Eisenach, Sonneberg – mit Umsteigezeiten für Senioren ausgesucht hatte, klappte die Heimreise auch problemlos. Nur in Bebra wurde es wegen der eingeleiteten erkennungsdienstlichen Maßnahme gegen einen Schwarzfahrer etwas knapp. Von Sonnefeld bis Stockheim sind wir nochmal auf’s Rad gestiegen und haben dort unsere Fünfländertour nach 2300 km beendet.

 

Zum Abschluss ein Resümee unserer Radtour:

Der Main, der Rhein und die Mosel sind sehr schöner Flüsse mit lieblichen Landschaften. Alles ist wohlorganisiert und bestens für Radtouristen präpariert.

Luxemburg haben wir nur am Rande gestreift und können uns daher kein eingehendes Urteil erlauben.

Frankreich ist vielfältig, sei es das etwas verarmt wirkende Lothringen oder die reichen Großbauern der Ardennen und Champagne. Paris ist Paris, eine Weltstadt, eingekreist von „bunten“ Vorstädten. Überrascht hat mich die Normandie, eine Region in der ich mich wie zuhause fühlte.

Die Belgier, genauer die Flamen, haben es geschafft, das französische „laissez-faire“ und Korrektheit der Niederländer in ihre Kultur zu integrieren. Diese Mischung hat uns sehr gefallen.

Die Niederländer erschienen uns wie ein Klischee der Preußen: ein bisschen zu steif und korrekt. Aber unerreicht und wirklich erwähnenswert ist ihre Infrastruktur für Cyclisten. Diese reicht von der Breite des Radwegs, hin zum reibungsarmen Belag und den radeigenen Ampel.

Düsseldorf ist eine Welt für sich und mutet fast wie eine hochglanzpolierte Perle im Umfeld des Ruhrpotts an. Das Ruhrgebiet ist einem starkem Wandel unterzogen und eine Region, in der Deutsch offensichtlich nicht immer die Muttersprache ist. Der Osten Westfalens ist sehr ländlich, erzkatholisch und Paderborn wäre bei besserem Wetter einen Besuch Wert gewesen.

 

Damit heißt es, wie jedes Jahr, von euch Abschied zu nehmen. Wir hatten eine interessante, erlebnisreiche Reise und hoffen, dass ihr daran etwas teilhaben konntet.








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