09. Tag – von Xivray-Mar-Voisin nach Contrison

Auf den Höhen der Ardennen war es schwer einen geeigneten Schlafplatz zu finden, weil alle Weideflächen eingezäunt waren. So blieb uns nichts anderes übrig als auf einen „Chemin“ zwischen zwei Maisfeldern unser Nachtlager zu errichten. Das Zelt hing zwar kopfüber nach unten, aber das merkten wir erst in der Nacht. Diese war bitterkalt, ich schätze, dass die Tiefsttemperatur um die 8° lag. Folglich fror ich, und schlief erst gegen 04:30 Uhr ein. So starteten wir um 10:00 Uhr unsere heutige Etappe, zwar bei Sonnenschein, aber kaltem böigen Westwind. Wie schon gestern leitete mich mein Routingprogramm auf schönen, abgelegenen Straßen fernab der Zivilisation durch die Ardennen. Aber irgendwann meldete sich der Hunger und nach 20 Kilometer war noch nicht eine einzige Kneipe oder Bar zu sehen. Dies blieb auch für die nächsten 40 Kilometer so, erschwerend kam hinzu, dass wir außerdem unseren höchsten Punkt über die Ardennen erklimmen mussten. Selbst die Wasserstellen waren so rar, dass wir eine freundliche Bewohnerin um Wasser bitten mussten. Unsere Durststrecke endete erst, nachdem wir Bar-de-Duc erreichten. Die Einkehr in einer Bar dehnten wir auf volle drei Stunden aus, luden unsere elektronischen Geräte, kauften für den Abend noch einige Lebensmittel und rollten dann noch eine knappe Stunde aus. Nach der kalten Nacht, wählten wir für heute einen Schlafplatz, der etwas abseits des Flusses liegt und zudem einen harten, aber trockenen Untergrund bietet.