12 Tag von Klein Kühren nach Wahrenberg

Auch die Nächte werden wieder wärmer. Aber in dieser Nacht haben wir ob der Kälte noch einmal in „doppelter Zwiebelschicht“ im Zelt nächtigen müssen. Zum Glück sind wir gestern nicht bis Hitzacker weitergefahren. Es waren heute morgen zwar nur 15 km bis dorthin, aber dazwischen lag die Klötzie, eine eiszeitliche Altmoränenlandschaft, die Steigung von 16% und Gefälle von 13% erschuf. Nachdem wir endlich Hitzacker erreicht hatten, stärkten wir uns beim Bäcker und fuhren dann nach Dannenberg weiter. Im Rewe-Markt konnten wir endlich unsere Handys laden, denn auch in der Hitzackerischen Bäckerei blieb uns das verwehrt. Von Dannenberg fuhren wir über Gorleben bis Gartow weiter. Vor mehr als 40 Jahren war ich hier als Polizist im Einsatz, um das auserkorene Endlager Gorleben zu sichern. Ganz in der Nähe hatten sich die Atomgegner aus allen Teilen der BRD versammelt und die freie Republik Wendland ausgerufen. Weder das Atomendlager noch die freie Republik Wendland waren von Dauer. Geblieben sind einige Atomgegner, deren Kinder und Kindeskinder heute noch an ihrem etwas ausgefallenen Outfit erkennbar sind. Sonst hat die Monotonie den Landstrich zurückerobert – was für seltsame Geschichten das Leben doch schreibt. In Gartow haben wir unser Abendessen eingekauft und einen Campingplatz in Wahrenberg auserkoren. Gegen 20:00 Uhr erreichen wir endlich den Platz. Allerdings war dieser offensichtlich nur für Wohnmobile gedacht. Gleichwohl bauten wir unser Zelt auf, weil am Empfang niemand mehr zu erreichen war. Unsere Freude währte aber nicht lange, denn der Besitzer kam gegen 21:30 Uhr nach Hause und machte uns auf das Campingverbot aufmerksam. So zogen wir in der Abenddämmerung noch einmal um und errichteten unser Nachtquartier vor den Toren des Dorfes.

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