20. Tag – von Marck nach Magermerrie

Um 03:00 Uhr passierten einige Dutzend arabisch sprechender Menschen unser Zelt, ohne uns jedoch zu bemerken. Zunächst dachten wir an Erntehelfer für die hiesige Landwirtschaft. Am nächsten Morgen stellten wir aber fest, dass diese Gegend keine landwirtschaftlichen Helfer benötigt. Offensichtlich hatten Schleuser die Leute entlang der abseits gelegenen Wege Richtung Küste gelotst. Wir fahren nun strikt nach Osten, aber das hat offensichtlich auch der Wind erkannt und seine Richtung entsprechend geändert. Er hat zwar nicht mehr die Stärke von gestern (ein Wetterwechsel steht bevor), gleichwohl erschwert er aber unser Vorankommen. Das momentane Wetter erscheint mir auch ungewöhnlich. So haben wir seit Le Havre ständigen Nordwind, vorher wehte aber beständig Westwind. In Bergues haben wir im McDonald’s nochmals pausiert, bevor wir die Grenze zu Belgien oder genauer Vlaanderen überfuhren. Das Land ist flach und von industrialisierter Landwirtschaft geprägt. Wenn die Leute langsam sprechen kann man sie sogar verstehen – wie schön und sie reden auch gerne mit uns. Dies ist umso nennenswerter, weil hier die Deutschen im Krieg ihre „Spuren“ hinterlassen haben. Die Probe auf’s Exempel, nämlich ob wir die Sprache verstehen, haben wir in Langemark in einem Restaurant gemacht. Bestellt habe ich so etwas, das wie Linsensuppe klang, bekommen habe ich Erbsensuppe – also haben wir gar nicht so weit daneben gelegen. Kurz vor Roeselare haben wir nach längerem Suchen endlich eine Stelle zum Schlafen gefunden.