In der Nacht ist der Sturm über uns hinweg gezogen. Zum Glück lagen wir in der Schleusenanlage gut geschützt. Dafür plagte uns diese Nacht ein anderes Problem: Leider hat der Wäschetrockner unsere Kleidung nur bügelfeucht getrocknet. Die Restfeuchte haben wir dann mit unserer Körperwärme „entfernt“. Bei mir hat das bis 4:00 Uhr morgens gedauert. Der Tag startete mit einer erneuten Flickstunde, denn gestern hatte ich im Regen einen großen Scherben überfahren, dem ich nicht mehr ausweichen konnte. Zum Glück war der Schlauch nicht komplett durchschnitten, sondern nur angeschnitten, die halbstündige Weiterfahrt durchwalkte dann den Schlauch endgültig. Sonst aber hatten wir auf den Weg nach Antwerpen Glück. Die Annäherung an alle belgischen Großstädte gestaltete sich Dank der Radwege einfach und heute schob uns ein kräftiger Rückenwind quasi in die Stadt. Meine Rollversuche ergaben: Auf der Ebene „fuhr“ ich konstant 20 km/h ohne nur einmal in die Pedale zu treten, allein die Ampeln unterbrachen mein „Rollexperiment“. In Antwerpen konnten wir heute endlich das zweite Vorurteil, nämlich dass die Belgier die besten Fritten haben, eingehend untersuchen. Wir sind einhellig der Meinung, dass die Fritten die Bestnote verdient haben. In der Stadt herrschte heute ein rechter Trubel, weil die Antwerpener ihr „Bollekesfeest“ feierten. Die Stimmung erinnerte uns etwas ans Kronacher Freischießen, nur das Ambiente war ein bisschen edler und der Andrang etwas größer. Nachdem wir auch den zweitgrößten Hafen Europas inspiziert hatten, haben wir die Stadt in Richtung Nordosten verlassen und fahren nun Richtung Eindhoven weiter. Für die Suche des heutigen Quartiers haben wir uns etwas mehr Zeit genommen, weil der Wetterbericht für die kommende Nacht Regen gemeldet hat. An Ende sagte uns ein Rastplatz am „Kempisch Kanaal“ zu.