06. Tag von Vico Equense nach Amalfi

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In der Nacht trieb ich die Besitzerin der nahen Bar schier in die Verzweiflung: Aus Angst vor uns „Vagabundi“ konnte sie die ganze Nacht kein Auge zu machen. Die Polizei holen war auch nicht möglich, denn schließlich gibt es kein Gesetz, das verbietet, nachts auf einer Parkbank zu sitzen. Also blieb ihr nichts anders übrig, als Wache zu halten. Irgendwann um 05:00 Uhr am Morgen gab sie dann doch auf.

Nach dieser schlaflosen Nacht fiel das Anfahren nach Sorento besonders schwer, da half auch der obligatorische Kaffee wenig. In Sorento haben wir beschlossen, doch der westlichen Küste entlang zu fahren.

Wie immer halten wir unseren Zeitplan nicht und so kam es, dass wir wieder zum Sonnenhöchststand unterwegs waren. In den steilen Küstenhängen brannte die Sonne unerbittlich, der Seewind blies von hinten und verhalf zu keiner Kühlung.

In St. Agata hatten wir den höchsten Punkt überwunden und legten endlich um 15:00 die wohlverdiente Siesta ein. Die Abfahrt nach Positano entschädigte für die Strapazen des Aufstiegs. In einer Bar erkundigten wir uns nach einen Campingplatz – in dieser Gegend leider Fehlanzeige. Mir schwante schon Schlimmes…

So fuhren wir weiter bis nach Amalfi, immer wieder potentielle Schlafplätze inspizierend, nur um diese anschließend wieder zu verwerfen.

In Amalfi sind wir nochmal „schick“ ausgegangen, da wir die Zeit totschlagen mussten. Wir hatten uns den öffentlichen Strand als Nachtquartier ausgesucht und es dauerte eben, bis sich die Promenade leerte.

Jetzt ist es 23:49 Uhr, ich habe Zeit meinen Bericht zu verfassen und ab und zu ein Auge auf die Entwicklung der Lage zu werfen.

Und noch eine Erfahrung will ich mit euch teilen: Ja, man kann im Stehen schlafen. Allerdings nur solange man nicht umfällt.

Zur Statistik: Gestern haben wir Luftlinie genau 15 Kilometer geschafft. Dafür sind wir 60 Kilometer und sechs Stunden gefahren. Und nein – wir haben uns nicht verfahren.