20 Tag: von Mbrostar nach Shën Palis

Gestern Abend war unsere Fahrt wirklich gefährlich. Es regnete, das Verkehrsaufkommen war hoch, die Fahrlichter blendeten uns und die Straße war mit Spurrillen übersät. Trotz unseres „schlechten“ Schlafplatzes haben wir doch gut geschlafen. Ab und zu fuhr ein Auto vorbei, der Fahrer verlangsamte seine Fahrt etwas, wohl um seine Neugierde zu befriedigen und fuhr dann weiter. Ich habe heute morgen noch einmal nachgesehen, wodurch dieses hohe Verkehrsaufkommen zu erklären ist. Wir haben gestern die Verbindung zwischen Vlora und Durrës erreicht. Zwischen diesen beiden Hafenstädten verläuft eine Autobahn, die genau im Bereich zwischen Levan und Mbrostar unterbrochen ist. Folglich wälzte sich der gesamte Fernverkehr durch diese drei Städte. Von Mbrostar haben wir wieder Nebenstrecken gewählt, die sich aber als abenteuerlich erwiesen. In Diviakë stärkten wir uns zu Mittag und fuhren dann Richtung Rogoshine weiter. Unser Kurs verlief etwas im Zickzack, weil das Schwemmland immer wieder von Kanälen und Flüssen durchsetzt war und die nächste Brücke die Richtung vorgab. In Fshat trafen wir wieder auf die SH 4, die hier vierspurig – ohne Standstreifen – verläuft. Da wir kein Verbotsschild für Fahrräder entdecken, wagten wir für 15 Kilometer den Versuch. Die wenigen Kilometern kosteten viel Energie, weil volle Konzentration gefordert war. Drei Kilometer vor unserer Abfahrt holte uns ein heftiger Schauer ein. Wir nahmen die nächste Ausfahrt und warteten den Regen ab, weil wir in der Gischt der Autos trotz Beleuchtung schlecht zu sehen waren. Zudem könnt ihr euch ein Bild von der Bandbreite albanischer Straßen machen, wohlgemerkt wir fuhren nur auf offiziell ausgewiesen Straßen. Durrës erreichten wir am späten Nachmittag, nach all der Ruhe fuhren wir hier im albanischen Berufs- bzw. Urlaubsverkehr mit, mal rechts, mal links am Stau vorbei, häufig Zentimeter genaue Maßarbeit. Da uns der Trubel nicht gefiel und die Campingplätze keine Augenweide waren, suchten wir einen anderen Platz für unser Nachtquartier. Wir fanden ein verträumtes Plätzchen ca. 15 Kilometer nördlich Durrës.

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