16. Tag von Scilla nach Marchesana Marina

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Das war die zweite Nacht, in der wir Glück mit dem Meer hatten. Nicht weit von uns campierten eine italienische Familie und ein junges Pärchen aus Genua. Um 6:00 Uhr morgens nahm die Dünung mit der Flut enorm zu und erreichte alle Zelte, die zu nahe an Wasser standen. So ergoss sich ein rießiger Schwall Wasser in die Zelte unserer Nachbarn. Und da wir in Italien sind, war die unfreiwillige „Umsiedlung“ selbstverständlich wieder mit großem Palaver verbunden, womit an Schlafen nicht mehr zu denken war.
Da auch der Strand in Scilla sehr beengt ist, wollten wir auch heute relativ früh aufbrechen. Leider hatte Dieter das Pech, dass er mit seinem Rad am Strand einen „Platten“ fuhr. So verzögerte sich die Abreise dann doch bis 09:00 Uhr.

Die letzten 10 Kilometer auf calabrischen Boden fuhren sich Dank Rückenwind sehr angenehm. Unseren Abschied von Calabrien feierten wir mit zwei Cappuccini und frischen Cornetti.

Das Schöne an einer Radreise ist, dass man Warteschlangen galant umfahren kann. So waren wir auch diesmal rasch auf der Fähre, wobei die Überfahrt nur mit drei Euro pro Mann und Rad zu Buche schlug.

Sizilien ist eine andere Welt. Hier im Norden der Insel gibt es kaum einheimische Dörfer, sondern nur Feriensiedlungen, die zudem äußerst unästhetisch in die Landschaft gestellt wurden (um es mal wohlwollend zu formulierten). Die Vegetation an der Küste ist spärlich, es fehlt das Wasser – anders als in Calabrien, wo selbst die südlichsten Flüssen immer Wasser führten.

Nachdem wir die Ferienorte hinter uns gelassen hatten, fuhren wir 25 Kilometer durch Ortschaften, die sich wie Perlen an einer Kette aneinander reihten und zu einer einzigen urbanen Umgebung verschmolzen. Es dämmerte bereits, als wir in der Nähe von Terme Vigliatore endlich einen großen leeren Strand fanden.