20. Tag von Canneto nach Termini Imeresi

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Die steinige Unterlage war für eine entspannende Nachtruhe zwar weniger geeignet und dennoch haben wir bis 08:00 Uhr fest geschlafen.

In Santo Stefano di Camastra, der Stadt des Keramiks, haben wir unser Frühstück zu uns genommen. Während ich auf meinem Streifzug durch die Stadt war, hat sich doch glatt eine Dame zu Dieter gesetzt und meinen Cappuccino und mein Cornetto verspeist – wenn das mal keine Anmache war. Wir kommen langsam in das Kerngebiet der Mafia, wovon eine gut versteckte Tafel am „Instituto de Ceramica“ zeugte: auf dieser waren alle Opfer der Mafia verewigt und überraschender Weise viele Polizisten.

Kurz vor Cefalu haben wir im Gedenken an unsere Kronacher Sizilianer, am Schild nach Castelbuono eine Gedenkminute eingelegt.
In Cefalu haben wir unsere Mittagspause eingelegt und die wirklich sehenswerte Stadt besichtigt. Allerdings ist es wie bei jeder Attraktion üblich; sie zieht natürlich Touristen an und entsprechend verändert sich das Flair der Stadt. Saßen wir in Santo Stefano noch auf Plastikstühlen in erster Reihe neben alten Herren, die uns bestimmend sagten, wo wir unsere Stühle hinstellen durften, trifft man in Cefalu Leute aus allen Herren Länder. Unser Honigmelone haben wir mit Russen aus Sankt Petersburg geteilt.

Zum Preisgefälle will ich nur so viel schreiben: Hatte der Meister einen Café in einer Pizzeria bestellt, damit wir die dortigen Sitzgelegenheiten nutzen konnten, kostet dies pro Café 1,50 €, also doppelt so viel wie in Sankt Stefano. Aber es gibt natürlich immer eine Steigerung: Am Domplatz habe ich euch das Preisschild fotografiert. Wahrscheinlich wurde hier nur gesegneter Kaffee ausgeschenkt, womit sich der Preis erklären ließe.

Aber wir wollen Sizilien nicht unrecht tun, denn in Scilla, sollte ich in einem „Alimentari“ für zwei Flaschen Wasser gar drei Euro bezahlen. Auf meinem Einwand „troppo caro“ frage die Besitzerin, ob ich Amerikaner wäre. Als ich ihr antwortet, das ich Deutscher sei, kostete das Wasser plötzlich nur noch zwei Euro – ein kleiner Achtungserfolg, aber immer noch viel zu teuer.
Nach der Mittagspause hat der Wind um 180 Grad gedreht und blies uns nun stramm böig ins Gesicht, sodass wir in Campofelice im Gedenken an unsere Kronacher Sizilianer, eine weitere Pause eingelegten. Laut meinem Wetterbericht könnte es morgen im westlichsten Teil der Insel regnen, vielleicht erklärt das den abrupten Wechsel der Windrichtung.

Am Abend haben wir noch eine abenteuerliche Abkürzung nach Termini Imeresi genommen, aber zum Glück hat uns die OSM-Karte nicht im Stich gelassen, womit wir einige Höhenmeter gespart haben. In der Stadt haben wir mit Einbruch der Dämmerung im Hafengelände einen Schlafplatz gefunden und sind anschließend nochmal Bummeln gegangen, bevor wir uns um 21:30 zur Nachtruhe begaben.